Letzte Aktualisierung: 09.06.2023

Kompetenzzentrum Demenz

Das Kompetenzzentrum Demenz ist ein Projekt der Alzheimer Gesellschaft S.-H. e.V., gefördert durch das Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein und den Spitzenverband der Pflegekassen.
Das Kompetenzzentrum Demenz soll in den nächsten Jahren die Versorgungsstrukturen des Landes Schleswig-Holstein für Menschen mit Demenz ausweiten, verbessern und qualitätsgesichert erhalten. Lücken in der Versorgung sollen erkannt und geschlossen werden. Insbesondere wird dabei die Situation in den ländlichen und den bisher strukturell benachteiligten Räumen im Fokus stehen. Dieses soll durch die Bündelung aller übergreifenden koordinierenden Aufgaben geschehen. Die bestehenden regionalen Hilfsangebote sollen fachlich durch Information, Beratung und Qualifizierung unterstützt werden.
Das Kompetenzzentrum Demenz wird die Vernetzung der in Schleswig-Holstein beteiligten Akteure weiter voranbringen und ausbauen. Neben den ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie deren Trägerverbände sollen niedergelassene Ärzte, Betreuer, Sozialarbeiter sowie ehrenamtliche Helfer eingebunden werden. Aber auch Institutionen wie Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehr sollen Teil des Netzwerkes werden.

Unsere Aufgaben im Einzelnen:

 

  1. Bündelung von Kompetenz, Wissen und Informationen
  • Zusammenführung der Informationen und der Erkenntnisse aller im Themenfeld Demenz tätigen Institutionen, Einrichtungen und Akteure in Schleswig-Holstein.
  • Ermittlung und Vorhaltung von verlässlichen landesweiten Zahlen zum Themenfeld Demenz in Schleswig-Holstein zur Weitergabe an Ministerien, Pflegekassen, Medien oder andere Interessierte.
  • Erfassung, kontinuierliche Fortschreibung und Veröffentlichung der landesweiten Angebote für Menschen mit Demenz, deren Angehörige und der an der Betreuung und Pflege beteiligten Akteure.
  • Aufbau und Pflege einer Website mit Angeboten und Ansprechpersonen als Ergänzung zu regionalen Demenzwegweisern, um bestehende Angebote transparent und nutzerfreundlich darzustellen.
  1. Beratung und Begleitung
  • Fachliche Unterstützung und Schulung der Pflegestützpunkte des Landes Schleswig-Holstein, anderen Beratungsstellen, Angehörigengruppen und Anbieter von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten.
  • Beratung und „Coaching“ beim Aufbau von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten, Angehörigengruppen und anderen Selbsthilfeangeboten.
  • Etablierung von Beratungsangeboten in bekannten, aber noch nicht genutzten Räumlichkeiten (z.B. Bibliotheken, Gemeindehäuser, Arztpraxen).
  • Erprobung mobiler Beratungsangebote im ländlichen Raum.
  • Unterstützung bei der Schaffung von Angeboten zur psychosozialen Beratung und Begleitung von Angehörigen und Betroffenen.
  • Hilfe und Unterstützung der Anbieter in Problem-/Krisensituationen.
  • Hilfen bei der Umsetzung neuer und bestehender Rechts- oder Gesetzesvorgaben.
  • Begleitung der Arbeitskreise „Demenz und geistige Behinderung“, ,,Ergotherapie und Demenz“, „Menschen mit beginnender Demenz“.
  • Einrichtung neuer Arbeitskreise und daraus resultierender Angebote (z.B. zu den Themenfeldern Migration, Logopädie, jüngere Menschen mit Demenz).
  • Fortführung der bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote, z.B. Mundgesundheit für Menschen mit Demenz, Mehrgenerationenhäuser, „Singende Selbsthilfe“; Bewegung und Demenz.
  1. Aufbau demenzfreundlicher Strukturen und Netzwerke
  • Unterstützung zur Schaffung demenzsensibler Strukturen in der Verwaltung, den Kommunen und Wohnquartieren (z.B. durch Schulung von Multiplikatoren bei Polizei, Feuerwehr, sozialpsychiatrischem Dienst, Sparkassen, Gastronomie, Kommunalverwaltung, Hospize, Krankenhäusern, Bibliotheken). Schaffung von konkreten Ansprechpartnern zum Thema Demenz in der Verwaltung in den Kreisen und kreisfreien Städten.
  • Unterstützung von Kreisen und kreisfreien Städten bei der Teilhabeplanung
  • Bedarfsgerechte landesweite Netzwerktreffen verschiedener Berufsgruppen und anderer beteiligter Akteure auf regionaler und landesweiter Ebene.
  • Unterstützung der in Schleswig-Holstein anerkannten Angebote der „Allianzen für Menschen mit Demenz“ des Bundes.
  • Austauschtreffen für Organisatoren von Unterstützungsangeboten im Alltag.
  • Ausbau der museumspädagogischen Angebote für Menschen mit Demenz.
  • Initiierung eines Fachaustausches zur Entwicklung von Versorgungskonzepten der Zukunft.
  • Entwicklung eines Konzeptes zur Installierung von Demenzbeauftragten in verschiedenen Feldern der Gesellschaft. (z.B. im Krankenhaus, bei der Ärzte- und/oder Zahnärztekammer).
  • Unterstützungsangebote bei der Einrichtung von zentralen Anlaufstellen Demenz oder Demenzkoordinatoren in den Kreisen und kreisfreien Städten in Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren.
  • Sensibilisierung und Gewinnung von Vereinen für die Integration von Menschen mit Demenz besonders im ländlichen Raum.
  • Unterstützung beim Aufbau von Gemeinschaftsprojekten (z.B. Nachbarschaftsprojekte)
  • Unterstützung bei der Schaffung von Angeboten der ambulanten und stationären Rehabilitation und Gesundheitsförderung für Menschen mit Demenz.
  • Unterstützung der Ärzte-, Zahnärzte- und Krankenhausverbände bei der Schaffung von demenzfreundlichen Strukturen (Demenzdiagnostik, Sicherstellung fachärztlicher Versorgung, Informationsveranstaltungen, Demenzbeauftragte in Krankenhäusern, „Familiale Pflege“)
  1. Fortbildung- und Qualifizierung
  • Weiterführung des Schulungsprogramms für Pflege- und Betreuungskräfte, Ehrenamtliche und pflegende Angehörige.
  • Schulungen für Betreuungskräfte in stationären und teilstationären Einrichtungen nach § 43b/53c (ehemals § 87b) SGB XI.
  • Schaffung geregelter Strukturen und Angebote von Schulungen für Ehrenamtliche und Nachbarschaftshelfer/innen nach § 45 SGB XI (30 Stunden).
  • Entwicklung und Umsetzung von Schulungsangeboten für unterschiedliche Berufsgruppen (z.B. Einzelhandel, Hospiz, Sparkassen, Rettungsdienst, rechtliche Betreuer, medizinische Fachassistenten/innen)
  • Begleitung und Umsetzung der Kampagne „Demenzpartner“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V..
  • Unterstützung von stationären Einrichtungen und ambulanten Pflegediensten durch individuelle Inhouse-Schulungen,
  • Hilfen beim Theorie-Praxis-Transfer nach erfolgten Schulungen.
  • Entwicklung eines Curriculums „Train the Trainer“ zur Qualifizierung von Fachkräften
  • Einrichtung eines „Pools“ für die ausgebildeten „Trainer“.
  • Mitarbeit und Unterstützung bei der Entwicklung von Bildungsstandards in der Fort- und Weiterbildung.
  • Implementierung von Online-Beratungs- und Schulungsangeboten.
  • Verbreitung und Steigerung des Wissens über Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen.
  • Zusammenarbeit mit der Landespflegekammer in den Bereichen der Fort- und Weiterbildung für Menschen mit Demenz. (Z. B. Unterstützung bei der Erarbeitung und Umsetzung einer Fachweiterbildung „Gerontopsychiatrie“ für Schleswig-Holstein).
  1. Aufbau neuer Beratungs- und Entlastungsangebote insbesondere im ländlichen Bereich
  • Förderung und Unterstützung bei der Entwicklung neuer Konzepte zur Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz, insbesondere für alleinstehende Menschen mit Demenz und/oder für Menschen mit Demenz, die im ländlichen Bereich oder auf den Inseln und Halligen leben, insbesondere durch:
  • einen flächendeckenden Ausbau von Bewegungsangeboten,
  • den Aufbau von ländlichen Betreuungsgruppen,
  • Schulung und Begleitung von Nachbarschaftshelfern,
  • Aufbau von Mobilen Tagespflegen,
  • Betreuung in Tagesfamilien für Menschen mit Demenz,
  • Betreuung auf Bauernhöfen als „Lebens-Ort“ für Menschen mit Demenz,
  • Entwicklung eines Konzeptes der Möglichkeit einer mobilen Beratung für den ländlichen Bereich,
  • Installation und Ausbau von Fahrdiensten und Bürgerbussen.
  1. Beratungen und Hilfen zur Gestaltung des Wohnumfeldes
  • Beratung und Unterstützung bei der inhaltlichen Konzeption und Umsetzung von speziell errichteten „Demenzstationen“ im Krankenhaus.
  • Beratung und Unterstützung bei der inhaltlichen Konzeption und Umsetzung sowie dem Ausbau von ambulanten Wohnprojekten und stationären Pflegeeinrichtungen.
  • Informationen und Unterstützung in der Wohnraumberatung und über mögliche Unterstützung in der Häuslichkeit.
  • Fortführung, Pflege und Ausbau der Musterwohnung für Menschen mit Demenz. Erstellung und Pflege eines 360° Online-Films und einer schriftlichen Handreichung zur Musterwohnung.
  • Bereitstellung von Informationen und Beratung über technische Assistenzsysteme und Hilfeangebote für Menschen mit Demenz.
  • Unterstützung bei der Entwicklung von technischen Assistenzsystemen und Hilfsmitteln für Menschen mit Demenz.
  • Ausbau der Zusammenarbeit mit der Koordininationsstelle für Innovatives Wohnen im Alter bei Pflegebedarf (KIWA).
  • Ausbau der Kooperation mit Schulungen und Bereitstellung von Informationen für die Handwerks- und Architektenkammer Schleswig-Holsteins.
  • Schaffung eines Angebotes zur Wohnraumberatung für Menschen mit Demenz.
  1. Öffentlichkeitsarbeit / Enttabuisierung
  • Durchführung von überregionaler, bedarfsgerechter und zielgruppen- und themenspezifischer Öffentlichkeitsarbeit.
  • Informationsveranstaltungen mit Unterstützung der regionalen Strukturen, auch für spezielle Zielgruppen z.B. ältere Bürger, Jugendliche oder Betroffene und deren Angehörige.
  • Gestaltung einer jährlichen landesweiten Aktionswoche mit den Akteuren im Land ab 2018.
  • Das Ersetzen der flächendeckenden Herausgabe von Print-„Demenzwegweisern“ für alle Kreise und kreisfreien Städte durch einen stets aktuellen digitalen Demenz-Wegweiser.
  • Weitere Entwicklung, Veröffentlichung und Aktualisierung von landesbezogenen Handreichungen oder Infobroschüren zu verschiedenen Themen im Handlungsfeld Demenz. (z.B. Demenz und Autofahren)
  • Fortführung des regelmäßig erscheinenden Newsletters.
  • kontinuierliche Fortschreibung der Homepage des Kompetenzzentrums Demenz (www.demenz-sh.de).
  • Pflege des Auftrittes in den sozialen Medien (Facebook, Instagram, YouTube).
  • Verlinkung mit anderen Plattformen bereits bestehender Angebote und andere Anbieter.
  • Pflege der landesweiten Pressearbeit.
  • Zusammenarbeit mit den überregionalen und lokalen Medien aller Art